2014/2015 wurde durch die Altersbeauftragte der Gemeinde innerhalb des Projekts «Solidarische Quartiere in Erlenbach» der Obere Lerchenberg genauer unter die Lupe genommen und mit verschiedenen Methoden evaluiert (Projektskizze «Solidarische Quartiere Erlenbach», Einschätzung des Quartiers, SWOT-Analyse des Quartiers, Auswertung von Interviews mit Quartierbewohner/innen).
Aus dieser Analyse resultierte im Mai 2016 der Bericht «Quartierprojekt ‹Oberer Lerchenberg mit Bruppach›». Aus den Schlussfolgerungen des Berichts:
2016 wurde im Centro ein von der Gemeinde Erlenbach initiierter Workshop abgehalten, um mit der Bevölkerung Möglichkeiten zur sozialen Vernetzung auszuloten. Der damals geäusserte Vorschlag für ein Quartierzentrum hatte sich in einigen Köpfen festgesetzt.
Im Frühling 2022 sind einige aus dem Dornröschenschlaf aufgewacht und haben mit einem detaillierten Fragebogen bei 670 Haushalten im Oberen Lerchenberg das Bedürfnis nach einem Quartierzentrum nachgefragt. Rund 220 Antworten wurden abgegeben, ein enorm erfreulicher Rücklauf. Davon sprachen sich rund 85 Prozent für ein Quartierzentrum aus.
Das dringendste Bedürfnis war ein Treffpunkt mit Bistro, gleichauf im Wunschprogramm war ein Kafi mit Backwaren. Viele weitere Ideen wurden geäussert und eigenes Engagement, ob beim Betrieb oder bei der Projektentwicklung, angeboten. Umfrageresultate als PDF
Die Erlenhöhe und das Centro waren die letzten zwei Restaurants im Quartier. Beide gibt es nicht mehr.
Nach Auswertung der Umfrage haben wir begonnen, diesen Traum mit möglichst vielen Engagierten in einem Projektteam zu realisieren. Neben all dem Planen und Diskutieren in den Arbeitsgruppen beleben wir bereits mit unseren popUP-Veranstaltungen das Quartier.
Den Begriff «Quartierzentrum» haben wir definitiv aus dem Namen gekippt, damit keine Abgrenzungsphantasien aufkommen: Der «Treffpunkt am Berg» ist für alle offen und die Zusammenarbeit und Vernetzung mit anderen Initiativen oder Vereinen wird angestrebt.
Wir arbeiten in 4 selbstorganisierten Arbeitsgruppen:
Das hat praktische Gründe:
Treffpunkt am Berg:
Statuten
Unser Vorstand
Wir suchen nach einer Möglichkeit der Modularisierung, einen Testbetrieb en miniature, als Beispiel finden wir das Projekt Quartiermobil, das in einigen Gemeinden im Kanton angewandt wird: Während des Sommers wird ein umgebauter Bauwagen in einem Quartier temporär platziert und als Café, Treffpunkt, Spielort, Anlaufstelle – was in der Gemeinde gewünscht wird, bespielt.
Ein Telefonat mit Horgen Anfang Mai fördert ein kleines Wunder zutage: Wir können von dort das Quartiermobil mit voller Infrastruktur für einen symbolischen Betrag für diesen Sommer haben, da sie es ausnahmsweise nicht benötigen.
In Horgen wird nach Absprache mit dem dortigen Bauamt keine Baubewilligung verlangt.
Unsere Anfrage bei der Gemeinde, dieses Mobil auf dem Spielplatz der Kappeliwiese aufzustellen, erhält einen negativen Bescheid: Es brauche ein Baugesuch, dessen Bearbeitung inkl. Einsprachefrist 3 bis 4 Monate in Anspruch nähme. Sommer ade, dieses Projekt ist also gestorben.
Nach dem Verdauen des grossen Frusts treffen wir uns Ende August 2023 mit der zuständigen Gemeinderätin und den beteiligten Abteilungen der Gemeindeverwaltung, um die Schritte und Fristen zu besprechen, die für die Bewilligung eines solchen Sommerkiosks einzuhalten sind, um für 2024 alles Erforderliche zum richtigen Zeitpunkt beieinander zu haben. Unser Vorschlag für den Standplatz wird an der Sitzung vom Bauamt als nicht möglich erklärt (Abhängigkeit Gestaltungsplan Bel Etage und GR-Beschluss zum Spielplatz), jedoch die Wiese ausserhalb des Zauns als günstig erachtet.
Wir prüfen den vom Bauamt vorgeschlagenen Platz und erachten ihn als ungeeignet (Sicherheit für Kinder, abschüssiges Gelände (Höhenunterschied 2.50 m), Nutzung Wiese generell fraglich, da Biodiversitätsprojekt), für die vorgebrachten Einwendungen gegen unseren Vorschlag finden wir keine Belege. Entsprechend betrifft unser Antrag bei der Liegenschaftskommission wiederum den ursprünglichen Platz beim Pingpong-Tisch. Im Beschluss der Kommission Ende Oktober wird uns die abschüssige Wiese zugesprochen.
Maximaler Platzbedarf Sommerkiosk an gewünschtem Ort, wie von uns vorgeschlagen. Von der Gemeinde zugewiesenes Gelände mit Höhenunterschied von 2.50 m (Daten: swisstopo)
Wir verzichten nach Diskussion in einer Plenumssitzung im Januar 2024, da die Unwägbarkeiten unter den Umständen zu gross sind, auch die finanziellen: wir müssten Podeste für Sitzgelegenheiten erstellen – wir sind ein Non-Profit-Verein. Wir erhalten dann die Möglichkeit zu einer Wiedererwägung; für einen Betrieb 2024 sehen wir jedoch keine Chance, da bei positivem Entscheid danach die ganze Kette mit Baugesuch etc. mit entsprechenden Fristen noch zu durchlaufen wäre. Wir teilen dies der Gemeinde im März mit.
Back to basics, Feld 1, All in: Wir arbeiten während des restlichen Jahres die Unterlagen für ein detailliertes und ausführliches Projekt für einen fixen Jahresbetrieb aus, um dies dem Gemeinderat zu präsentieren.
Das Missverständnis dabei: Es gibt nicht, wie wir gedacht haben, eine Präsentation vor dem gesamten Gemeinderat mit uns als Diskussionspartner und im direkten Austausch, sondern wir unterbreiten diese Unterlagen der zuständigen Gemeinderätin, die im positiven Fall das Projekt in einem Diskussionsantrag als ein sogenanntes C-Geschäft an einer Gemeinderatssitzung traktandiert, um die grundsätzliche Haltung des Gemeinderats zu diesem Geschäft einzuholen.
Der Antrag wird von der Ressortleiterin Gesellschaft eingereicht und an der Gemeinderatssitzung Ende Februar diskutiert. Dann wird es still.
Dies, weil wir als nicht direkt beteiligte Partei und in einem Geschäft, das keinen Beschluss zur Folge hat, in einer engen Auslegung keinen Anspruch auf Einsicht in das Protokoll haben. Nach einigem Nachfragen erhalten wir Ende März diese Information:
«Der Gemeinderat erkennt die grundsätzliche Problematik, dass es am Berg im Gegensatz zum Dorf wenige Möglichkeiten gibt. Der gesellschaftliche Mehrwert eines Treffpunktes wird anerkannt und die Bemühungen des Vereins Treffpunkt am Berg gewürdigt. Der Gemeinderat sieht jedoch die benötigte Anzahl Gäste als kritisch und hat Zweifel, ob diese erreicht werden könnte.1) Er sieht die Gefahr, dass wenn sich ein solcher Treffpunkt nicht etabliert und sich die Initianten zurückziehen würden, dass dort ein teurer Bau realisiert worden wäre, der nicht mehr genutzt würde.2) Zudem erachtet der Gemeinderat die Umzonung von einer Wohnzone in eine Erholungszone als kritisch.3) Der Gemeinderat würde alternative Lösungen bevorzugen und auch unterstützen, z.B. Umnutzung einer Wohnung in einen Treffpunkt.4)»
Aus dieser Antwort leiten wir Folgendes ab:
1) In unserem Projektantrag sind 36 Gäste pro geöffneten Tag genannt, um einen Break-Even zu erreichen. Ebenfalls wird gesagt, dass dies kaum zu erreichen sei und wir nach fünf Jahren mit einem jährlichen Betriebsverlust von Fr. 16’000 rechnen.
Ob sich der Gemeinderat darauf bezieht mit der «benötigten Anzahl Gäste» und somit ein Defizit als schwierig erachtet oder ob er grundsätzlich bezweifelt, dass der Treffpunkt sinnbringend genutzt würde, können wir nicht beurteilen.
2) Die Angst vor Misserfolg, finanziell und mit möglichem nachfolgendem Leerstand des Gebäudes, können wir nachvollziehen.
3) Offenbar will der Gemeinderat die Überbaubarkeit der gesamten Fussballwiese (W2/30) erhalten. Jedoch muss mindestens ein 400 m2 grosser Teil als Spielwiese bestehen bleiben, dies festgelegt durch den Gestaltungsplan Bel Etage.
4) Hier ist wohl die Sandfelsen-Überbauung gemeint, da uns sonst keine gemeindeeigenen Wohnungen am Oberen Lerchenberg bekannt sind, d.h. eine leerstehende EG-Wohnung.
Wir werden diese Punkte diskutieren und nach Lösungen suchen.
Link zu allen Dokumenten unseres Projektantrags:
Das eingereichte Projekt: „Treffpunkt am Berg – ein Projekt aus der Bevölkerung“
Anhang I – Bericht «Quartierprojekt ‹Oberer Lerchenberg mit Bruppach›», 2014/2016 –
(evtl. dürfen wir den Bericht hier nicht publizieren. Deshalb ist er nicht verlinkt)
Anhang II – Standortwahl Treffpunkt am Berg
Anhang III – Auswertung Umfrage Projekt QZ am Berg, Erlenbach, 2022
Anhang IV – Kostenschätzung Treffpunkt am Berg